Unsere Geschichte

 


Die Geschichte des Siedlervereines Laab lässt sich anhand der drei vorhandenen Protokollbücher sehr gut darstellen.

Das erste Protokollbuch beginnt am 09.12.1949. In den ersten Jahren hat sich der Siedlerverein unter seinem Obmann Franz Priewasser intensiv mit der Gartenpflege und der Obstbaumbespritzung befasst. Winter- und Vorblütenbespritzung waren damals Pflicht. Die zweite bedeutende Aufgabe sah der Verein darin, die freiwerdenden Siedlerstellen im Zusammenwirken mit der öffentlichen Verwaltung neu zu vergeben. In diesen ersten Protokollen wird immer wieder von einem durch die Stadtgemeinde beschlagnahmten Vereinsvermögen gesprochen. Vermutlich war dieses Vermögen aus der NS-Zeit als „Deutsches Vermögen“ beschlagnahmt worden. Auf jeden Fall war dieses Vermögen im Jahre 1956 unauffindbar.

1950 trat Obmann Priewasser wegen unbekannter Unstimmigkeiten von seiner Funktion zurück und Karl Köstler übernahm die Leitung. Aber nach zwei Monaten war Franz Priewasser wieder Obmann. In diesen Jahren beschränkte sich die Mitgliedschaft beim Siedlerverein nur auf die Inhaber der Siedlerstellen, die Mieter der Volkswohnungen wurden durch den Siedlerverein nicht vertreten. Bei der Jahreshauptversammlung kam erstmals der Gedanke auf, auf die Überführung der Siedlerstellen ins Privateigentum hinzuarbeiten. Die damalige VAW wollte dagegen die gesamte Siedlung als Werkswohnungen übernehmen.

1951 sprach sich der Ausschuss in einem Schreiben an die Stadtgemeinde für einen eigenen Feuerwehr-Löschzug in Laab aus.

1952 wurde Josef Auer Ehrenmitglied des Vereines. Ab 1952 wurde die Mitgliederwerbung auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt. Gegen eine Champignonzucht in den Splittergräben am Kinderspielplatz wurde eingeschritten.

Ab 1954 wurden, vor allem durch Obmann Priewasser, die ersten Schritte zur Übereignung der 74 Siedlerstellen gesetzt.

1956 werden der Verbandsrechtsanwalt und die Nationalräte Buttinger und Dr. Kranzlmayr eingeschaltet. Nach Intervention von Dr. Kranzlmayr im Finanzministerium reicht der neue Rechtsvertreter Dr. Theuerweckl die Feststellungsklage zur Übereignung ein. Am 19.12.1957 kommt es zur ersten Tagsatzung beim Kreisgericht Ried. Geklagt wurde die Republik Österreich vom Obmann Stellvertreter Neuwirth als Nichtvertragsinhaber. Beide Klagen wurden in erster und zweiter Instanz abgewiesen. Erst der OGH hat die Ersturteile aufgehoben. In der Zwischenzeit ist das Finanzministerium für eine Übereignung der 44 Häuser ohne alten Siedlervertrag und der 30 Siedlerstellen. Dadurch ergab sich eine politische Lösung. Nach langen und intrigenreichen Verhandlungen um jedes einzelne Haus, das ein Nichtvertragsinhaber erwerben wollte, war es 1960 endlich soweit, dass am 16.10.1960 alle Vorverkaufsverträge unterschrieben werden konnten.

Am 09.12.1961 fand endlich die endgültige feierliche Übergabe der Kaufverträge statt. Als Ehrengäste waren anwesend: Dr. Theuerweckl, Verbandspräsident Spousta, Landesobmann Moser, Bgm. Fridl sowie Obm. Krösslhuber von Ranshofen. (Das Festessen wurde vom Verein gezahlt. Ein Getränk und ein Essen kosteten ATS 14,-!)

1962 legte Obm. Priewasser seine Funktion zurück und wurde in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenobmann ernannt. Neuer Obmann wurde Franz Reischl. Unter seiner Obmannschaft war der Verein beim Ausbau der Mansarden sehr behilflich, da die Stadtgemeinde vorerst jedweden Ausbauplan ablehnte. Erst nach seiner sehr stürmisch verlaufenen Jahreshauptversammlung am 28.02.1964 kam es doch zu einer für beide Seiten annehmbaren Lösung. So konnte sich der Verein in den folgenden Jahren der allgemeinen Betreuung seiner Mitglieder widmen. Neue Geräte wurden den Mitgliedern zu Verfügung gestellt, das Gerätehaus, damals ein Holzgebäude, instandgesetzt, einige Blumenkorsos mit Blumenwagen beschickt und die erste gesellige Veranstaltung in Form eines Ostertanzes organisiert.

1968 übergibt Obmann Reischl nach erfolgreichen Jahren seine Obmannstelle an Franz Knauseder. Franz Reischl wird Ehrenobmann.

Ende 1970 übernimmt wieder Ehrenobmann Franz Reischl die Leitung des Vereines.

1975 wird Karl Thalhammer Obmann. Durch seinen intensiven Einsatz steigt die Mitgliederzahl sprunghaft an. Das gesellige Angebot wird erweitert. Neben dem jährlichen Maskenball wird ein Ausflug in Form einer verlängerten Wochenendfahrt organisiert. Das Angebot an Leihgeräten wird merklich erweitert. Auch die Landesobstausstellung im Oktober 1976 hat der Siedlerverein Laab organisiert.

1984 legt Obm. Thalhammer aus gesundheitlichen Gründen die Obmannstelle zurück und wird in Ansehung seiner großen Verdienste zum Ehrenobmann ernannt. Neuer Obmann wird Ernest Jungwirth, der in gewohnt verdienstvoller Weise den Verein bis zur Jahreshauptversammlung am 11.04.1986 leitet. Von diesem Zeitpunkt an ist Anton Guttenbrunner als Obmann die Seele des Vereins. Über seinen Einsatz und die Entwicklung des Vereins unter seiner Leitung ist es müßig zu berichten, da alle derzeitigen Mitglieder ihn und seine engagierte Arbeit bestens kennen. Beispielhaft für die Vereinstätigkeit unter seiner Leitung seien der Neubau des Gerätehauses und das Ansteigen der Mitgliederzahl auf 700 angeführt.

Mit Blick auf die erfolgreiche 50-jährige Geschichte unseres Siedlervereines Laab, braucht und auch für die zukünftige Entwicklung wahrlich nicht bange zu sein!


Bau des Gerätehauses

Als immer mehr Geräte angeschafft und die Hütte baufällig und zu klein wurde, da musste etwas unternommen werden. Obmann Ernst JUNGWIRTH und Herr Georg LETTNER führten dann Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister Hermann FUCHS.

Bei der Jahreshauptversammlung 1986 wurde ich zum neuen Obmann gewählt und übernahm auch die Leitung des Projektes. Bis unser schönes Gerätehaus fertig war, waren noch viele Gespräche notwendig. Da wir in unserer Siedlerbewegung sehr gute Handwerker hatten, konnten wir vom Abriss bis zur Fertigstellung alles selbst erledigen. Einige Mitarbeiter nahmen sich sogar Urlaub, um beim Bau dabei sein zu können.

Beigetragen zum guten Gelingen haben folgende Personen (in alphabetischer Reihenfolge):

Auzinger Johann, Brandstötter Josef, Braun Alis, Eichberger Franz, Friedl Johann, Karer Alois, Kinz Josef, Lettner Georg, Moser Helmut, Neuwirth Heinz, Nimmerfall Alois, Ortmair Max, Petzuch Günther, Priewasser Josef, Redinger Johann, Sauerlachner Josef, Schmiedlindl Helmut, Treiblmair Günther, Wögerbauer Franz.

Für das leibliche Wohl sorgten Frau Wildmann und Frau Guttenbrunner.

Bei diesen Damen und Herren möchte ich mich nochmals auf das Allerherzlichste bedanken.

Ein besonderer Dank gebührt der Stadtgemeinde Braunau, die es überhaupt erst ermöglichte, dass wir unser Gerätehaus bauen konnten.

Anton Guttenbrunner sen.